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10 Food Facts Italien

06.05.2020

1. Der Italiener genießt in mehreren Gängen und gern in großer Gesellschaft. Das ist keine sonderlich verwunderliche Information, aber eine grundlegende. Denn die Leidenschaft für ausgedehntes Speisen und hingebungsvolle Gastlichkeit bilden gemeinsam mit der schier unendlichen Fülle an sonnenverwöhnten Früchten des Landes die Basis für das berühmte Dolce Vita der Italiener. 

2. Dass Italien als Synonym für Genuss und Dolce Vita steht ist also bekannt. Dass aber das besonders bei uns Deutschen so beliebte Nutella in Turin „erfunden“ wurde? Eher überraschend.

Angeblich ist dem Konditor Pietro Ferrero im Jahr 1946 bei der Schokoladenherstellung selbige versehentlich geschmolzen und: Das zartcremige Nutella war geboren! 

3. Die pittoresken norditalienischen Grotti – kleine Restaurants in denen regionaltypische Spezialitäten (keine Pasta) angeboten werden – sind aufgrund des kühlen Klimas ursprünglich als Lagerräume für Wein und Milchprodukte in den Stein gehauen worden. Welch ein Glück! 

4. Wer an italienisches Essen denkt, denkt an Pizza. Denn aus Italien, vermutlich von Neapel aus, hat sie den Siegeszug durch die ganze Welt angetreten und dabei in einer ihrer ursprünglichsten Varianten (der um 1890 für Königin Margherita zubereiteten Pizza Margherita) die italienischen Farben auf dem ganzen Globus bekannt und beliebt gemacht (grüner Basilikum, rote Tomatensoße und weißer Mozzarella). 

5. Der Streit um die Herkunft von Pasta ist bis heute nicht vollständig geklärt, geschweige denn beigelegt. Es heißt, die Spaghetti wurden in China erfunden und sind dank Marco Polo im 13. Jahrhundert in Italien gelandet. Dem steht die Niederschrift des arabischen Geografen Al-Idrisi entgegen, der schon 1150 von Fäden aus Weizen berichtete, die in Sizilien hergestellt würden. Unbestrittener Fakt ist: Auch in der vermeintlichen Geburtsstätte der Nudel wird diese immer seltener traditionell, sondern wie bei uns industriell hergestellt. 

6. Während wir in Deutschland unseren Kaffee zumeist allein oder aber als Begleitung zu Familienfrühstück oder Kaffeekranz trinken, wird der caffè in ganz Italien zumeist im Stehen und bei einem Plausch mit dem Barista oder anderen zufällig anwesenden Gästen genossen. 

7. Pasta ist nicht gleich Pasta. Traditionell wird die Pasta im landwirtschaftlich deutlich kärgerem Süden Italiens zumeist aus Hartweizen hergestellt, in allen anderen Teilen des Landes vornehmlich aus Weizenmehl und Eiern.

8. Während das Essen durch nahezu alle Bevölkerungsschichten in Italien einen erheblichen Stellenwert einnimmt, hat das Frühstück hier eine sehr untergeordnete Bedeutung. Für Erwachsene besteht es vielfach lediglich aus einem flotten Kaffee oder Cappuccino. Für die Kinder zumeist aus warmer Milch mit Keksen, Zwieback oder einem Croissant.

9. Überraschung: Während wir hierzulande zu Pasta und Pizza typischerweise den ebenso guten wie einfachen italienischen Wein bevorzugen trinken die Italiener zu ihrer Pizza zumeist? Bier!

10. Abgesehen von Pizza, Pasta und ausschweifender Genussfreude ist die Küche Italiens eher durch Unterschiede denn durch Gemeinsamkeiten geprägt. Warum?

Erhebliche klimatische Unterschiede zwischen dem alpinen oder alpennahen Norden, dem Landesinneren und dem südliche Mittelmeerraum, ein starkes Gefälle zwischen dem seit jeher reicheren Norden und dem armen Süden des Landes und ein spätes Zusammenwachsen der 20 italienischen Regionen zu einem Land haben lokale kulinarische Eigenheiten bewahrt. Ein Glück!

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