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Die wunderbaren (!) Food-Trends des neuen Jahres

25.01.2020

2020 hält eine ganze Menge kulinarischer Grenzgänger für uns bereit:

Egal ob unser Essen diesjährig vielfach pink eingefärbt serviert wird, uns frittierte Insekten als schmackhafte Alternative zum Steak empfohlen werden oder wir nun statt einem ordentlich zuckrigen Stück Schokolade die kalorienarme, dennoch cremige Frucht Sapote naschen sollen.

I don`t like it!!!!

Ich möchte auch nicht ganz umweltbewusst meine Trinkhalme nach dem Drink durch Verzehr vernichten und erwarte keinesfalls aufgeregt die Markteinführung weiterer pflanzlicher, hochindustriell hergestellter Fleischersatzstoffe.

Healthy Hedoism - häh?!?

Dennoch kündet der Jahresstart von Entwicklungen, die mir richtig schmecken werden.

Eine davon trägt den, nun - abgefahrenen (?) -  Namen HEALTHY HEDOISM.

Was nach einer schweißtreibenden Wortneuschöpfung klingt, verspricht lustvollen Essern wie mir, was ich wünsche: Gute Ernährung ist ab sofort wieder genussvoll. Das Ende der Askese! Food-Blogger, die jungen Wilden unter den Kochbuchautoren, aber vor allem Restaurants, Garküchen, Imbissstuben zeigen uns, wie es geht (und: wie es schmeckt!). 

Helden der Heimat

Weiter ist da die Rückbesinnung auf die Früchte Deutschlands. Ja, ich bevorzuge regionale Produktion, kurze Transportwege, saisonale Produkte. Dennoch fehlen mir Muße und Leidenschaft, mich tagaus, tagein mit der Beschaffung der Dinge zu befassen, die angeblich so nahe liegen (und doch in der Vergangenheit so schwer zu beschaffen waren). Demnach ist es mir ein großes Vergnügen, die kulinarischen Helden der Heimat (Kohl, Knollen, Äpfel, Sellerie, Zwiebeln aus meiner Region)  dank eines veränderten Bewusstseins nun beim Gemüsehändler, im Discounter und im Supermarkt meines Vertrauens in zumutbarer Auswahl und Preislage erstehen zu können.

Klotzen nicht Kleckern!

Das Kind in mir (das essenstechnisch noch recht lebendig ist) liebt es: Cookie Dough!!!!

Seltsam benannt, aber einfach erklärt: Plätzchenrezepte, die ohne Ei und Backpulver auskommen und damit der endlosen Diskussion darüber, wie viel rohen Teig man schlecken darf, ohne magentechnisch in die Knie zu gehen, ein abruptes Ende setzen. Yeah!

Fast Food at its best!

Dass Bowls und Burger dem cholesterintriefendem Image des schnellen Imbiss` nicht erst gestern ein Ende gesetzt haben, ist klar. Aber: Der Trend, schnell verfügbares Essen mit frischen Zutaten, gekonnter Detailverliebtheit und ausreichend Transparenz gegen Gewissensbisse zu kombinieren, ist so ziemlich das zeitgemässeste, das mir einfällt.
Fakt ist: Wir SIND immer unterwegs, wir HABEN es immer eilig, wir HABEN immer Hunger und wissen dabei, dass wir uns und der Welt, in der wir leben so viel Gutes wie möglich tun müssen! Demnach: Danke an all die großartigen Burgerbräter, die in minutenschnelle wie von Zauberhand unglaublichste kulinarische Kreationen aus guten Zutaten schaffen. Und uns so beseelt mit besten Burgern und reinem Gewissen versorgt zurücklassen.

Transnationale Geschmacksverstärker

Der  Star unter den Food-Trends 2020 ist für mich, als alljährlicher Sommergast im Land der Liebe und der Haute Cuisine, die Internationalisierung der französischen Küche. Während die Kochkunst der Franzosen uns stets als gehoben gepriesen wurde, versank sie im europäischen Konzert der Gastroszene mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit. Was sicher auch einer gewissen Arroganz und einer damit einhergehenden Abschottung zuzuschreiben ist. Nun aber öffnet sich die french cuisine mehr und mehr internationalen Einflüssen und erlebt durch die Mixtur mit anderen Kochkulturen eine furiose Rückkehr in die Restaurantszenen Europas. 

Ein kulinarisch wunderbares Jahr liegt vor uns. Schaut Euch um! Im Netz, im Ort, über die Grenzen der eigenen Küchen & Köpfe hinaus! Bon Appétit!

 

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