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10 Food Facts China

02.05.2020

1. Die hierzulande in Chinarestaurants angebotene Mischung aus in Westeuropa typischerweise verzehrter, gebratener oder gegarter Tiere in unterschiedlichsten vermeintlich exotischen, köstlichen Saucen ist erwartungsgemäß nur ein zarter Ausblick auf die uns teils verwunderlich scheinende Vielfalt chinesischer Esskultur. 

2. In China wird, je nach Provinz, nahezu jedes Tier – und das komplett – verspeist. Manch ein Chinatourist spürt bei dem Angebot eine deutliche Überreizung seiner kulinarischen Nerven, nicht wenige jedoch überrascht die schmackhafte Zubereitung ungewöhnlichster Körperteile. 

3. In China stellt oftmals die Heilwirkung (oder auch der Glaube daran) bestimmter Körper- oder Pflanzenteile die Begründung für dessen Popularität. So wird die im Grunde geschmacksfreie Seegurke aufgrund ihrer Fähigkeit durch einen Raubfisch-Angriff beschädigte Organe neu zu produzieren als Inbegriff von Jugend und Regeneration sehr gern verspeist. 

4. Die traditionelle Tischordnung Chinas weist eine deutliche Übereinstimmung mit der bei uns etwas in die Jahre gekommenen, aber dennoch verbreitet populären Sitzordnung auf. Der Boss/ das Familienoberhaupt/ die ranghöchste Person besetzt den Stuhl am Kopfendeauf dem auch bei uns zumeist der Patriarch/ das Geburtstagskind/ der Protagonist des Mahls sitzt. 

5. Die chinesische Metropole Hongkong weist die vermutlich größte Restaurantdichte weltweit auf. Und ist damit ein ziemlich eindeutiges Indiz für den enormen Stellenwert, den die Kulinarik im großen Reich der Mitte innehat. 

6. Teller im Sinne eines eigenen Gedecks sind in China verbreitet unüblich. Die angebotene Speisenvielfalt wird direkt und zumeist mit der Hand in den Mund geführt. 

7. China ist groß, sehr groß. Und entsprechend uneinheitlich sind auch verwendete Lebensmittel und Zubereitungsarten in den unterschiedlichen Landesteilen. Neben diesen teilweise noch sehr ursprünglichen Regionalküchen sind weitere kulinarische Traditionen noch immer sehr populär. So finden eigene Kochschulen wie die konfuzianische oder die medizinische Küche oder aber die sehr opulente Palastküche noch immer großen Anklang in China. 

8. Nach jedem Essen im Restaurant beginnt das Feilschen darum, wer die Rechnung übernimmt. Nicht in Frage kommt, dass die Summe geteilt wird oder bei einem Restaurantbesuch von Mann und Frau - das letztere die Rechnung zahlt. 

9. Wie im asiatischen Raum weit verbreitet gilt auch in China: Alles aufzuessen ist unhöflich – suggeriert es dem Gastgeber doch, er habe zu wenig aufgetischt, sei zu arm um seine Gäste wirklich satt zu bekommen. 

10. Bietet die chinesische Küche unseren europäisch-gemäßigten Gaumen durch alle Provinzen hindurch zahlreiche Abstrusitäten, sei dennoch versichert: Ein wenig Neugierde, etwas Gottvertrauen und eine Prise mehr Aufgeschlossenheit als bei der letzten Italienreise reichen aus, um einen Besuch Chinas auch in kulinarischer Hinsicht zu einem unvergleichlich genießerischen Erlebnis werden zu lassen.

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